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Preisgestaltung bei Kunstdrucke?

Seid gegrüßt,

anbei möchte ich gern in Erfahrung bringen, wie sich Künstler hier an die Preisgestaltung herantasten und ob einige auch sämtliche recherchierten Infos aus dem elitärem Kunstsystem dabei einfließen lassen, oder doch eher zB ein Bild immer für ca. 30,- anbieten und alles höhere als zu teuer betrachtet wird (bezogen auf Druck mit Fineartpapier)

Eines vorweg:
momentan male ich ausschließlich digital und habe mir einen Stil in den letzten zwei Jahren erarbeitet, der vom Aussehen her an traditionelle Malerei heranreicht. Aber ich gehe schon vorab mit der richtig eingestellten Größe etc an das Werk heran, um Kunstdrucke davon anfertigen zu können. So gibts bei mir leider kein Original auf Leinwand, aber einen A3\A2 Druck mit diesen 11 Pigmentfarben, Druck kostet leider auch scho fast 12,- auf Hahnemühle Papier (museum etching). Von den Motiven her orientiere ich mich an der Popkultur und möchte dies quasi als Thema in der richtigen Kunstwelt etablieren, wie einst die Popart es getan hat. Nur ist die Popart schon fest definiert mit: vollflächigen Farben ohne Farbmischungen und keine abstrakten Techniken. Fanart ist meines nicht, da man kein Fan der Sache sein muss, sondern es geht darum, die Popkultur künstlerisch festzuhalten und in den Kunstkontext zu bringen. In der normalen Kunstwelt wirds nicht anerkannt, aber Andy Warhol hatte das Problem anfangs auch :D

Wenn ich nach Künstler google wie derjenige der mit Epsondrucker Flammen auf Leinwand druckt und die dann für 500.000,- verkauft werden, ist Digitaldruck wohl auch im Kunstsystem angekommen. (Künstler Wade Guyton, der das als was neues angepriesen hat und es sich um fotografierte Flammen handelte).

Streetart Artists hingegen fertigen Siebdrucke an, die für jeweils 1200,- - 80.000,- auf Ebay weggehen und auch den Weg in Museen gefunden haben. Sollte ich lieber auf Siebdruck umsteigen? Dann passt der Wasserfarbenstil nicht mehr, da man die weichen Verläufe damit nicht wirklich umsetzen kann.

folgende Richtlinien habe ich gefunden:
Höhe + Breite * irgendein Faktor (da soll wohl Arbeitszeit, Material, Malgrund, Bekanntheitsgrad etc eingerechnet sein)?
Wenn ich bei vielen schaue und vergleiche, hab ich immer das Gefühl, dass die Meisten leider in den Preisdumping reinrutschen und Rabattaktionen usw anbieten. Gerade von Rabatten raten professionelle Kunsthändler ab, da es dann dieses Feeling von Produkten aus dem Supermarkt bekommt.

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Diesen Preisdumping muss man doch irgendwie durchbrechen können.
Dann spielt der Bekanntheitsgrad sicherlich auch eine Rolle, aber wie wird dieser festgestellt und gewertet? Bekanntheit bei der allgemeinen Masse oder im Kunstsystem? Im normalem Kunstsystem wird man ja erst ab Galeristenvertretung aus Ausstellungen im Museum als Künstler anerkannt und auch da sind ganz dubiose Strukturen zugange .___.
Es gibt Datenbanken wie artfacts in denen man eintragen kann, in welchen Museen man ausgestellt hat, danach steigt man im Ranking auf. Nach Anfragen bei einem Museum hieß es, dass Galerien oftmals die Ausstellungen bezahlen, um die Künstler dann im Ranking aufsteigen zu lassen und namhafte Kunstsammler zu erreichen. Das ist ein weiterer Punkt: namhafte Kunstsammler. Die haben wohl die Macht, den Bekanntheitsgrad zu pushen und nehmen Kunstsammler quasi gar als Jobtitel (Julia Stoschek, gleich der erste Wikipediasatz: "Julia Stoschek ist eine deutsche Sammlerin zeitgenössischer Kunst"). Man kann diese auf Instagram anschreiben, erhält aber nie eine Antwort.
Finde dieses elitäre Kunstsystem interessant, nur die wenigsten rutschen da hinein. Von allen Galerien, die sich dort beteiligen, wurden Anfragen strikt ignoriert. Ist in der heutigen Zeit dieses traditionelle System noch haltbar? Oder soll man es endlich mit neuen Mitteln wie soziale Medien etc bekämpfen?

Ich vermische gerade zu viele Punkte und verliere den Faden. Vielleicht liest man heraus, dass ich auf Anerkennung im Kunstsystem aus bin. Biografien wie Andy Warhols, Wade Guyton, Banksy oder dieser selbsternannte King of Popart finde ich dabei sehr interessant, da diese zB garkeine Kunst studiert haben (meist eher Medien/Design)..es dennoch in die Kunstwelt schafften. Warhol hat zu Beginn schon einen Druck erst ab 3000,- angeboten und sämtliche Marketingkanäle genutzt. Heute so nicht mehr möglich? Würd er heute leben, wäre er der Facebookstar.

Mein eingeschlagener Weg:
ich nutze fast ausschließlich Facebook als Marketingtool bzw Präsenzaufbau und möchte ein Shopsystem wie diesen hier + Amazon nutzen, um die Werke zu verkaufen. Hab zwei Jahre gebraucht, um bei bestimmten Motiven die Erlaubnis von Disney einzuholen (läuft nun über eine Lizenz via Acme Archiv Direct), aber will kein Disneykünstler werden. 20% gehen daher vom Verkaufspreis an Kosten schon ab.
Ansonsten hab ich mir zu viele belanglose Infos notiert, ohne zu wissen, ob überhaupt jemand was kaufen würde :D schon zu Beginn kann man bei der Preisgestaltung alles falsch machen. 20,- und man bekommt diesen Comiccon-alles-raushauen-Image angeheftet. 150,- und es ist allen zu teuer, wenn zb noch nicht mal eine Galerie dahintersteht und es vielleicht heißt: der is ja noch kein anerkannter Künstler. Muss man sich Gedanken darum machen, wie man von anderen wahrgenommen wird?
Oder ganz einfach auf alles pfeifen und sein Ding durchziehen, egal was jemand denkt? Preis pro Druck auf 80,- festlegen und strikt dabei bleiben, sich eben selbst einen Wert zu geben, ohne sich an andere zu orientieren?

Vielleicht fahr ich vorher von Stadt zu Stadt und häng nachts überall übergroße Plakate mit einem Motiv und Hashtag: #dasistkeinekunst auf, da wie gesagt, man von allen Galerien ignoriert wird und es eben nicht als Kunst eingestuft wird, bis es irgendwann vielleicht doch klappt. Die Motivation ist jedenfalls ungebrochen

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kokettundkuehn
Inspiration Seeker

Betreff: Preisgestaltung bei Kunstdrucke?

Hi, finde Deinen Beitrag total gut und bin auf der Suche nach meiner eigenen Preisgestaltung darauf gestoßen. Habe meinen Etsy-Shop noch nicht befüllt und möchte das gründlich angehen... Leider hat niemand mit Erfahrung geantwortet... Bist Du inzwischen irgendwie weiter gekommen?

lg Sarah

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